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Wie bei jedem Handwerk und manchmal auch beim Hobby, kommt es auf das richtige Werkzeug für das jeweilige Vorgehen an.
Das ist auch beim Gestalten von Bonsai nicht anders.
Seit langem geplant und nun durch einen Aufruf in einer Bonsai-Facebookgruppe quasi provoziert („zeigt her Euer Werkzeug“), hier ein kleiner Exkurs zum Thema Bonsaiwerkzeug.
Sicherlich wird auch dieser BLOG zum Werkzeug-Thema nicht vollständig sein. Er ist eher ein Versuch, dem Außenstehenden und/oder dem Interessierten einen kleinen Einblick zu geben.
Arbeitsplatz
Hier mal mein Arbeitsplatz. Der sieht grundsätzlich natürlich bei der wirklichen Arbeit nie so aus. In der Regel ist der Pflanztisch frei und der Bistrotisch (rechts) mit der Drehscheibe ausgestattet.
Der Bistrotisch ist für ein entspanntes Arbeiten vorteilhaft, da er i. d. Regel die richtige Arbeitshöhe für den Baumknecht hat. 😉
Der linksstehende Drehhocker ist für größere Exemplare. Mit ihm kann ich die Arbeitshöhe dann auf die gewünschte Höhe anpassen.
Der aufliegende Helm ist für meinen Selbstschutz bei Totholzarbeiten mit „schweren“ Gerät, wie die Fräse von Kress oder auch der kleineren „Schwester“ . Mit einen entsprechenden Fräskopf können da auch schon mal die „Fetzen“ fliegen. Ein Holzsplitter im Auge, ist bei der weiteren Gestaltung eines Baumes nicht gerade förderlich und würde die dann auch zeitlich verschieben. 😉
Die Zangen und Scheren an der außenliegenden Schuppenwand gewährleisten einen sofortigen Zugriff beim Bedarf. Das hängende Werkzeug verschwindet spätestens im Spätherbst geölt in einen geschützten Koffer und diese dann in eine geschützten Raum.
Ach ja, da ist noch diese Spezialschürze auf der linken Seite. Ich habe erst einmal gelächelt, als meiner Mutter die mir überreichte. Nun…. habe ich sie doch mal Probegetragen und…. ich muss eingestehen…keine schlechte Sache, denn der Bonsaianer geht mindestens einmal am Tag durch seinen Baumbestand und guckt nach dem Wohlbefinden seiner Lieblinge und entfernt alles, was ihm da nicht gefällt. Wenn man nur 2 Bäume hat, mag die offene Hand genügen….aber bei hoher Bestandszahl wird das schon schwierig. Da fällt immer was an. Blätter, Stern- und Lebermoos, irgendwelche Kleearten etc. füllen den Beutel der Schürze dann doch mal ganz schnell…daher Danke Mama. 😉
Zangen und Scheren
- Konkavzangen (gehört mit zu den unentbehrlichen Bonsaiwerkzeugen. Mit ihr lassen sich sowohl lebendige als auch tote Äste leicht entfernen)
- Knospenzangen (kann man Äste am Stamm sehr gut entfernen. Der Schnitt sollte tief ins Holz gehen. Die Wunde sollte eine Mulde haben, damit die Überwallung darin Platz hat und der Schnitt glatter überwallen kann)
- Drahtzangen (sind sehr hilfreich beim Drahten von Bonsai – aber unentbehrlich beim Abdrahten (Entfernen des Bonsaidraht vom Ast). Nach den Bonsaischeren und Konkavzangen sind Drahtzangen mit die wichtigsten Bonsaiwerkzeuge)
- verschiedene Scheren (das Wichtigste und am meisten benutzte Bonsaiwerkzeug. Von allen Werkzeugen sollten sie eine Bonsaischere zuerst kaufen. Bonsaischeren sind sehr scharf und stabil. Der Trieb wird glatt abgeschnitten ohne zu quetschen. Die Schnittwunde verheilt besser, Infektionen werden vermindert.
- Blattschneider sind kleine, federnde Bonsaischeren zum schnellen Schnitt dünner, weicher Triebe und Blätter. Sie lassen sich einfach bedienen und sind günstig.
Sonstiges Werkzeug
von rechts nach links
- Drahtköcher (verschiedene Höhen von vorgeschnittenen Drähten für den sofortigen Einsatz, wenn mehr…dann von der Rolle)
- Abmoosbehälter (Das geniale Mikro-Öko-System beschleunigt das Wurzelwachstum abgemooster Pflanzen um zwei bis drei Monate.)
- Fräsen (für Totholzbearbeitung)
- Kress
- Dremel(ersatz)
- Fräseköpfe
- Brenner (für Totholzbearbeitung)
- Spezialbrausekopf unter anderem für einen eine feinen Wassernebel)
- Schnitzwerkzeug
- Lupen (z. B. für die Schädlingserkennung)
- Spezialklebebänder (zum Schutz und zur Wundheilung)
- Biegekralle
- Erdkralle (zum Säubern des Erdballens)
- Mini-Hochdruckreiniger
- Spezialmesser (Hippe), z. B. für den Schnitt für eine Abmoosung
- Jinmittel (nach Totholzbearbeitung und Schutz)
- Schleifstein (für das Schärfen von Scheren und Messer)
- Öl (für die Pflege der Werkzeugen, z. B. Zangen und Scheren)
- Holzhärter (nach Totholzbearbeitung)
- Wundverschlusspaste
- Desinfektionsmittel (für die Pflege der Werkzeugen, z. B. Zangen und Scheren)
- Steinknete (z. B. für die Befestigung von Steinelementen in der Bonsaischale)
Das soll es dann auch erst mal gewesen sein. Ziel war es hier, eine kurzen Einblick zu geben, was man alles so braucht, um sein Hobby in „meiner“ Intensität realisieren zu können.
Natürlich geht das auch alles eine oder zwei Nummern kleiner. Da ich mich aber mit diversen Ausprägungen (z. B. Totholzbearbeitung, Abmoosung etc.) dieses Hobby beschäftige bzw. beschäftigen möchte, habe ich mir dieses Werkzeug beschafft.
Für den Einsteiger reicht natürlich auch erst einmal eine:
- Konkavzange
- Knospenzange
- ein scharfe Schere
- Wundverschlusspaste
Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass auch der ambitionierte Einsteiger sehr schnell einen Zuwachs an Werkzeug bzw. deren Bedarf bemerken wird. 😉
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