Planänderung

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Aber hier, wie überhaupt, Kommt es anders, als man glaubt”

Wilhelm Busch aus „Plisch und Plum“

Geplant war heute der Besuch des Pergamon-Panorama und eben nur das Panorama (360°-Panorama von Yadegar Asisi) vis à vis vom Pergamon-Museum.

Nun ja, der aufmerksame Leser wird schon dieses „eben nur“ bemerkt haben. Das Panorama gab es nur im Paket mit dem Museum und das für entzückende 19 EUR pro Person. Wenn wir es vorgehabt hätten, uns heute beides anzutun, wäre der Preis auch völlig ok gewesen.

Unsere Plan ging heute allerdings in eine andere Richtung, als uns für mehrere Stunden Museum/Panorama anzutun.

Ich kannte die ehemalige Installation des Panoramas und so konnte ich ungefähr einschätzen, dass wir da nicht länger als eine 1/2 Stunde verweilt hätten, auch wenn die jetzt feste Installation, in ein eigens dafür gebautes Haus, größer ist.

Kurzum, für eine 1/2 Stunde 19 EUR … fanden wir beide dann doch eher unangemessen (andere dürfen gerne geizig sagen 😉 ).

Unsere anfängliche Stimmungslage.

Da wir uns im Zentrum der City-Ost befanden war auch schnell eine Alternativlösung gefunden. Die Idee war nun, dass wir von der Museumsinsel, über den Lustgarten, an Dom und neuen Berliner Schloss (im Bau und auch als Humboldtforum bekannt) vorbei, in Richtung Museum der Illusionen, unserem neuen Ziel, gehen wollten.

Auf dem Weg dorthin, kam zu Sprache, dass meine bezaubernde Begleitung noch nie im Berliner Dom war. Wir gingen also schnurstracks zum Dom – es gab keine Schlange und zack waren wir drinne.

Zuerst führte uns der Weg direkt in die imposante Predigtkirche.

Dort lief gerade eine Führung und so konnten wir das eine oder andere interessante Detail aufschnappen.

Ein kleiner Nebensatz bei der Verabschiedung der Besuchergruppe brachte noch eine wichtige Information zu Tage. Die Gruft/Crypta der Hohenzollern war nur noch heute zu besichtigen, denn ab morgen wird diese für 3 Jahre wegen Instandsetzungsarbeiten geschlossen. Na bitte – wir waren wieder in der Erfolgsspur, trotz des suboptimalen Tagesbeginns.

Bevor es nun aber nach unten ging, stiegen wir erst einmal auf, um genau zu sein 270 Stufen. Der 360° Panoramablick von der Kuppel gehört zu den schönsten in ganz Berlin.

Oben angelangt hatte wir auch noch Glück mit dem Wetter, denn der Regen hörte auf und so stand dem „Rundlauf“ nichts im Wege.

Ganz ohne Glas, dafür mit einer breiten Brüstung vor sich. Aus dieser Höhe hat man einen perfekten Blick auf andere Sehenswürdigkeiten wie das Rote Rathaus, das Humboldt Forum, Museumsinsel, Synagoge und Fernsehturm. Von hier oben kann man auch weit ins Berliner Umland blicken. Die acht Bronzeengel, die mit ihren Musikinstrumenten die Domkuppel zieren, begleiten einen beim Kuppelrundgang.

Der Abstieg ging, wie zu erwarten war, atmungstechnisch besser von statten und auch die paar Stufen, die uns nun in die „Unterwelt“ führten, machten uns alten Leuten keine Schwierigkeiten.

Viele Fürsten und Könige der Hohenzollern und deren Familien, liegen hier bestattet.

Einer der letzten überführten Särge der Hohenzollern

Am Ende unseres Besuches des Berliner Doms stiegen wir aus der „dunklen“ Gruft auf die sonnendurchflutete Straße „Unter der Linden“ und setzten unseren Weg zum Museum der Illusionen fort.

Dort angekommen „begrüßte“ uns eine sehr lange Schlange von potenziellen Besuchern und wir guckten uns beide in die Augen. Die Entscheidung musste keine von uns aussprechen. 😉

Uns stellte sich nun die Frage, ob das jetzt das Ende unserer Unternehmungen sein sollte oder ob uns nun noch etwas Spontanes einfallen würde.

Es gab quasi eine Wink in Form eines vorbeifahrenden Busses. Die Berliner unter uns werden die Buslinie 100 kennen und es wahrscheinlich schon ahnen, wohin es gehen wird.

Für alle anderen sei es kurz erklärt.

Die öffentliche Buslinie 100 fährt zwischen Alexanderplatz und dem Bahnhof Zoologischer Garten und natürlich umgekehrt. Sehenswürdigkeiten werden während der Fahrt zwar nicht kommentiert (wie bei Stadtrundfahrten), dafür ist die Tour eine kostengünstige Gelegenheit eine Stadtrundfahrt im Doppeldeckerbus zu unternehmen. Was man dafür braucht: Einen Fahrschein AB, etwas Zeit und Glück, um einen der begehrten vorderen Plätze in der oberen Etage zu ergattern …. wie wir heute. 😉

Die Fahrt ist immer wieder schön, selbst für uns Berliner. 😉

Unser, im Bus erdachter, neuer Plan war es, in der City-West nach einem kurzen Spaziergang durch die Kantstraße, ein kleines nettes Café zu suchen und uns dem Kaffeegelüsten ggf. mit Kuchendreingabe hinzugeben.

Natürlich gab es auch hier wieder das eine oder andere Motiv, wo der Fotojunkie seine belinste Waffe zieht und drauflos „schießt“.

Wie erhofft und dann auch ersehnt, fanden wir die Labsal im Kaffee Einstein am Savignyplatz.

Nach dieser Geschmacksexplosion und etwas Ruhe konnten wir nun den Rückweg zur heimischen Scholle antreten.

Am Ende ist zu resümieren, dass dann doch noch alles wunderbar verlaufen ist und wir uns durch kleine Unwägbarkeiten nicht den Tag und erst recht nicht unsere Laune verderben lassen.

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2 Kommentare

  1. Berlin hat sich seit dem Mauerfall stark verändert. Dein Bericht macht Lust, diese Stadt mal wieder neu zu entdecken. Tolle Fotos!

    1. Hallo Willi da sprichst Du wahre Worte „Bärlin, wie haste Dir verändert“ 😉 Apropos Neuentdeckung: zu empfehlen ist auch immer mal so eine Kanalrundumfahrt (ab Mai). Das mache ich auch aller 2-3 Jahre… gleicher Effekt… jibt immer wieder wat zu entdecken. Beste Grüße an Dich und Danke für das „Bilderlob.“

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