Freiheit – eine Interpretation?

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Bei uns in der Firma gibt es eine Art Mitarbeiter-Newsletter, der am Ende immer mit einer Glosse oder einem Rant abgerundet wird. In der Regel überfliege ich die Beiträge und auch den “Abschluss”. Dieses Mal blieb mein Auge und auch meine Aufmerksamkeit bzw. mein Interesse länger an dieser “Nachspeise” hängen.

Der Beitrag hat mich, wie man heute gerne sagt, angefasst. So fragte ich in der Redaktion nach, ob ich den Namen des Autors dieses Rants bekommen könnte, um ihn zu fragen, ob ich diesen in meinen Blog zitieren darf. Der von mir Angefragte war auch der Autor und er gab mir sofort die Prokura für die “Übernahme”.

Somit darf ich Euch diesen nachdenkenswerten Beitrag als Lektüre ans Herz legen. In der Bewertung seid Ihr natürlich, wie immer, frei.

Das (nicht unumstrittene) sprach- und medienkritische Projekt „Floskelwolke hat „Freiheit“ zur Floskel des Jahres 2022 gekürt.

Denn was meinen Hinz und Kunz heutzutage wirklich, wenn sie „Freiheit“ in ihre Argumentation einbauen? Viele sehen etwa in der „Maske“ immer noch eine unzulässige Einschränkung ihrer Freiheit. Ohne zu registrieren, dass eine Pflicht zum Tragen ohnehin nur noch in wenigen Situationen und an wenigen Orten existiert – mit abnehmender Tendenz.

Manche fühlen sich klein und unbedeutend, wenn sie wegen der paar Klimaterroristen (Unwort des Jahres) dereinst mit 129 Kilometern pro Stunde über die Autobahn kriechen müssten. Ihre „Freiheit“ fängt erst bei 131 an.

Andere wollen sich partout nicht die „Freiheit“ nehmen lassen, Silvester Raketen in den Himmel zu schießen. Gut, wer behauptet, dass sie oder er niemals selbst zu Streichholz oder Sturmfeuerzeug greifen würde, ist in etwa so glaubwürdig wie Bill Clinton, der zwar dran gezogen, aber nicht inhaliert haben will (Und dabei haben wir über die Sache mit der Praktikantin noch gar nicht gesprochen). Aber soll die Feuerwerkerei wirklich für „Freiheit“ stehen?

Noch bedenklicher, wenn man meint, im Kampf gegen eine eingebildete eingeschränkte Freiheit der Rede – „man darf ja heute nichts mehr sagen“ – andere Menschen wegen beliebiger Eigen- oder Leidenschaften ungehemmt beleidigen zu dürfen.

Nein, Freunde der Sonne, wir haben durchaus die Freiheit, fast alles sagen zu dürfen. Nur muss man dem Gegenüber dann auch die Freiheit zugestehen, das doof zu finden oder, falls justiziabel, zur Anzeige zu bringen.

Dann war man halt dumm.

Und wie sagen es die beiden Journalisten von „Floskelwolke“ selbst? „Differenzierte Diskussionen werden durch Lautstärke und Schlagwörter überlagert. Das macht auch nicht Halt vor der Umdeutung eines hoch angesehenen Guts wie Freiheit, in deren Namen inzwischen egoistische Forderungen gestellt werden.“

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