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Mitte April bekam ich die neuste Ausgabe meiner abonnierten (gesponsert von meinem Vater) Fachzeitschrift Bonsai-Art und da war da wieder Meister Masahiko Kimura mit einem dieser Beiträge, wo sich das Greenhorn fragt… „finde ich cool, kann ich das nicht auch?“.
Ich, für den quasi ein NEIN keine Option ist wenn er etwas will, suchte nach hiesigen Möglichkeiten und nach dem verfügbaren Material in allen möglichen Händlerangeboten.
Mir wurden sehr schnell klar, dass hier Alternativen her müssen, denn so einen Felsen, wie der Meister (nach eigenem Bekunden: „nach sorgfältiger Auswahl“) hatte, werde ich in unseren Graden für einen schmalen Taler nicht bekommen.
Egal, von solchen Widrigkeiten lasst sich der kommender Berliner Südost-Meister 😉 nicht entmutigen. Ich brauchte einen „Felsen“, gerne auch in Einzelstücken, die für einen Bürohengst bearbeitbar sind. Ich erinnert mich daran, dass ich schon mal einen Lavastein „dressiert“ hatte, weil er so nun gar nicht in die Schale passen wollte und so graste ich ein paar Adressen ab, die so eine Art Stein im Angebot hatten. Wichtig war hierbei, eben nicht in der Größe meiner Aquarianer-Freunde. Sie durften schon ein wenig größer sein.
Auf dem Gelände der späth’schen Baumschulen bei einem Natursteinhändeler wurde ich fündig. Ok, er hatte nicht den EINEN Stein, aber eben ein Angebot (Preis im Vergleich der Baumärkte) was ich nicht abschlagen konnte (Gruß an Don Corleone ;-).
Das steinernde Grundmaterial hatte ich jetzt schon mal. Nun aber gleich weiter zum Pflanzenmaterial. Einmal hier (späth’schen Baumschulen) suchte ich und fand…. nix (jedenfalls sagte der Urahn meiner schottischen Herkunft nein 😉 und so fuhr ich weiter in den gelobten Westen (Achtung und sorry, Berliner Insider 😉 zum Gartencenter Deutscher und sackte mir dort genau meine sieben gesuchten Wacholderpflänzchen ein.
So, die Basics hatte ich ja nun schon mal, nun aber ran an die Umsetzung und zack, neue Fragen taten sich auf. Wie bekomme ich eine wirklich haltbare (sprich belastbare) Verbindung der einzelnen Lavasteine zu Stande?
Ich hatte im Netz der Netze versucht mich schlau zu machen und merkte irgendwie schnell, das der Suchkontext „Lavastein Kleber“ nicht so der wirkliche Renner war. Ok, warum auch, alle Aquarianer waren wohl zufrieden mit der handelsüblichen Größe 😉
Gevatter Zufall half mal wieder. Es war Bonsai-Time in Berlin (selten genug ;-( Im Botanischen Garten (ich hatte berichtet) traf ich einen Arbeitskollegen (auch ein Bonsai-Freak) mit seinen Kumpels und einer darunter, der sich mit Naturstein auskannte. Gelobt sei Gevatter Zufall! Der gab mir nicht nur die Richtung zum Verbund der Steine, sondern auch wertvolle Tipps zur Bearbeitung.
Zurück von der Veranstaltung, wurde Natursteinkleber besorgt und damit mal der erste Test zum Thema Haltbarkeit gestartet. Der Hammer, cooler Stoff 😉
Auch wurde mal so ne Art von „was passt wo und wie am besten gestartet, ohne eine „ewige Verbindung“ einzugehen.
Gleichzeitig wurden schon mal die Wacholderpflanzen vorgedrahtet.
Als nächste Herausforderung stand die Frage, wie bringt man nun die einzelnen Pflanzen am Felsen nicht nur sinnvoll, sondern auch so an, dass diese dieses überleben. Auch hier war natürlich ein Blick in den Beitrag des Meisters hilfreich, um jetzt meine Möglichkeiten abzuleiten.
Es mussten so eine Art Pflanzkuhlen im Stein her.
Der Versuch mit dem Dremel war erfolgreich, aber nicht wirklich zeit-/zielführend. Hier musste „schweres“ Gerät ran ohne zu wissen, ob das „Gestein“ und dann auch noch verklebt, das aushält. Egal, „No Risk – No Fun“ und so entschloss ich mich die Steine erst einmal zu verbinden.
Erfreulich war, dass die versprochene Bindung (nach dem Prinzip „Stück für Stück – Knabberglück“) eintraf. Es entstand eine bleibende Verbindung, hat man ja heute nicht mehr so oft 😉 zurück zum Felsen.
Ich entschied mich für eine Lochkreissäge für Stein/Beton als Bohrmaschinenvorsatz zu kaufen. Willkommen im Kapitalismus, es war wieder mal das Prinzip „Wenn Du ein Glas Milch trinken möchtest, dann kauf die Kuh“. Säge, Grundplatte und der Mitteldorn war nur einzeln zu erstehen. Kurz geschluckt und unters Regal geflucht …… gekauft!
Aber gutes bzw. passgenaues Werkzeug ist schon geil und so ging es dann flott voran. Der Rest wurde mit dem Hämmerchen etc. ausgekehlt. Dann noch die Drähte eingelebt und schon war alles zur Bepflanzung vorbereitet.
Danach ging es dann von unten nach oben mit der eigentlichen Bepflanzung los. Hierbei habe ich (natürlich wie der Meister himself 😉 Ketotsushi (Schwarztorf – Befestigung der Pflanzen bei Felspflanzungen) verwendet. Nachdem alle Pflanzen Ihr „Nest“ gefunden haben, habe ich die „Verbindungstrassen“ aus Ketotsushi zwischen den einzelnen Pflanzen noch mit Moos abgedeckt, um eine höhere Festigkeit zu erreichen.
In diesem Zustand lasse ich den Felsen ca. 2 Monate erst einmal im Halbschatten „ankommen“ und werde IHM ganz besondere Aufmerksamkeit zu kommen lassen. Wenn alles so anwächst, wie ich mir das so vorstelle, werde ich erste kleine Kompositionsarbeiten vornehmen. Aber auch hier gilt „in der Ruhe liegt die Kraft, oder eben der Erfolg“.
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