Ein Ausstieg auf Raten?

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Lesezeit: 4 Minuten

Es war vor gut 3 Wochen, da entschied ich mich von jetzt auf gleich, mich aus allen meinen abonnierten Facebookgruppen abzumelden, allerdings (noch) ohne mein „Haupt“-Profil zu löschen.

Ich war lange genug ein Teil dieses Wechselspiels von Selbstdarstellung vs. Gaffer/Schau­lus­ti­ge. Ich selber nehme mich da in aller Konsequenz nicht heraus.

Selbstverständlich gibt es auch hervorragende Gründe in den Sozialen Medien und Netzwerken (Facebook, Instagram, Twitter, YouTube etc.) zu sein. Als Beispiel seien an dieser Stelle viele Beiträge in den einzelnen Fachgruppen von Facebook genannt, die viel Gutes (Hilfe und Antworten) und Lesenswertes haben.

Allerdings waren dort auch die Art der Antworten auf diverse Fragen, die oft fast schon wie ein religiöser Kampf geführt wurden. Ich erspare mir hier und heute die Themen zu nennen, denn es war und ist einfach lächerlich und so etwas von unnötig in einer so ach entwickelten Gesellschaft.

Es stört es mich grundsätzlich in keinster Weise, wenn Neueinsteiger (der Gruppe und/oder auch Hobby) fragen, doch wenn man auf die Möglichkeiten der Selbstsuche/-hilfe innerhalb einer FB-Gruppe hinweist, reagieren viele mit einer unerwarteten Gereiztheit. Am Ende durfte ich mir dann als „Dankesworte“ der anderen Art anhören:

„Was, ich soll selber suchen, was bist Du denn für einer?“

ein Facebook“Freund“

Weiterhin erstaunten mich sehr oft die zwischenmenschlichen Kommunikationsformen, vor allem bei einem scheinbar entspannenden – wie ich anfangs glaubte – Hobby, wie Bonsai. Nun ja, wie ich hörte, gibt es so etwas wohl auch in Briefmarkensammler- und Yogagruppen von Facebook. 😉

Es ist eine viel diskutierte Frage, was aus einer gewünschten Erfahrungs- und Meinungsvielfalt so alles entstehen kann. Es scheint nicht mehr „state of the art“ zu sein, eine oft gewollte bzw. geforderte andere Meinung sich anzuhören, diese für sich zu bewerten und gerne dann auch in den Austausch der Argumente zu gehen. Nein, es muss scheinbar immer einer als „Sieger“ vom Platz gehen. Besser wäre es doch, wenn man sich nicht einigen kann, am Ende beide Ihre Meinungen zu behalten/akzeptieren und „gut“ ist.

So ähnlich verhält es sich auch mit den ungefragten Meinungen. Da wird gerne über einen einfachen Morgengruß mit einem Bild einer Pflanze eine Grundsatzdiskussion begonnen und auf nicht gestellte Fragen wild geantwortet. Meistens habe ich dann in meinem End-Post meiner Verwunderung Ausdruck verliehen, in dem ich nach der Frage für die vielen Antworten gefragt habe oder auch gerne einfach mal mit dem Karl Valentin Zitat „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ geantwortet.

Am Ende hilft nur, wie so oft, dass man mal vergleicht, was einem das Ganze wirklich bringt und was man dafür aufwendet.

Den für mich immer geringer werdende „Ertrag“ mit den oben benannten Nebeneinflüssen habe ich mir letztendlich mit einem nachgewiesenen „unwirtschaftlichen“ Aufwand (Bildschirmzeit) quasi teuer „erkauft“. Erkauft im Sinne, dass ich in dieser Zeit für mich nichts Sinnvolleres gemacht habe. Vor allem ist es dieses permanente auf das Smartphone gegucke, ob es da etwas Neues oder Interessantes gäbe.

Am besagten Tag vor drei Wochen, müssen dann wohl meine Synapsen die richtigen Schalter umgelegt haben bzw. sich verbunden haben und das Nach- und Umdenken „gipfelte“ endlich im wirklichen Handeln.

Natürlich ist auch ein Blog wie dieser, erst einmal für den Außenstehenden eine Art der Selbstdarstellung. Wenn man, in diesem Fall ich, den Blog als Tagebuch versteht, bin letztendlich ich der große Nutznießer der jahrelangen Arbeit an meiner eigenen Zukunft. Wenn am Ende meine Geschichten auch andere interessieren oder sogar gefallen, so ist dies für mich auch wunderbar und gerne mitgenommen. 😉 Aus diesem Grund steht für mich die Weiterführung meines eigenen Blogs auch in der Zukunft außer Frage.

Flug aus dem Tunnel

Ich habe es also getan, zumindest als vorläufigen Teilschritt und ich muss sagen: „es tat und tut auch gar nicht weh“ 😉

Vor ein paar Tagen fragte mich einer der Guten (ein sehr fleißiger und ideenreicher Gruppenadmin) aus einer Facebookgruppe bei mir an, was denn los sei.

Der Gesprächsverlauf unserer kleinen Kommunikation war für mich sehr überraschend (schön) und am Ende mit einer weiteren Überlegung gepaart.

Auf jeden Fall sage ich dafür von ganzem Herzen:

DANKE

Hey Gernot, sag mal ist das momentan ein Fehler bei Facebook oder bist du kein Mitglied mehr in der Gruppe? Gruß xxx

ein aufmerksamer Gruppenadmin, Helfer und sehr angenehmer Gesprächspartner

Hallo und guten Morgen xxx,

ich habe vor einiger Zeit entschieden, mich mal aus allen Gruppen zu „beurlauben“. Ich hatte das Gefühl, mich selber irgendwie aus dem Spiel nehmen zu müssen, um meine Zeit nicht ständig mit dem „Studium“ der Gruppenbeiträge zu verbringen.

Denke aber schon, dass ich mich in geraumer Zeit mal wieder bei Euch sehen lasse.

Aktuell stelle ich schon für mich fest (dabei hilft mir auch mein „Apfelgerät“;-) ), dass meine Nutzungszeit am „Gerät“ deutlich abgenommen hat. Dass ich dennoch nach außen kommuniziere, hast Du ja schon in meinem Profil gesehen. Lieben Gruß

Ich

Guten Morgen Gernot,

ich wünsche mir für dich das du es nicht als Beurlaubung siehst, sondern als Befreiung!

Mein Rat an dich ist, bleibe raus aus den Gruppen und gehe nicht wieder rein. Nutze die Zeit für andere Dinge, die dein Leben wirklich bereichern und nicht rauben.

Sei nicht traurig, dass du nicht mehr dabei bist, sondern sei froh, dass du es geschafft hast dich aus diesen Zwängen zu lösen.

Du kannst stolz auf dich sein das du den Absprung durchgezogen hast!

Bleibe aus den Gruppen raus und du wirst als noch mehr erkennen, dass es der richtige Weg ist. Und wenn du mal soweit bist, dann lösche dein Profil ganz.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und mach was Richtiges aus deine neu gewonnene Zeit, denn Zeit ist sehr kostbar….
Die aller besten Grüße

xxx

Diese Antwort hat mich nun noch nachdenklicher gemacht.

Bin ich für den „finalen“ Schritt jetzt schon bereit bzw. möchte ich das am Ende wirklich? Ich stelle mir nun des Öfteren die gleiche Frage: „Was bringt mir Facebook nachhaltig ganz persönlich?“

Fazit: Auf diese Frage habe ich aktuell noch keine abschließende Antwort gefunden, aber sie bewegt mich schon sehr. 😉

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2 Kommentare

  1. Denke mal an die gemeinsamen Sachen die wir 2 ZUSAMMEN gemacht und hier erlebt haben!
    Es wäre wirklich ein herber Schlag für mich wenn ich dich nicht mehr hier erreichen könnte

    1. Aber Markus, dass ist doch nicht von Facebook abhängig. Man trifft sich immer, wenn man möchte. Es gibt viele Möglichkeiten der Kommunikation. Und… nichts ist entschieden.

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