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Bühne frei für die Dolomiten!
Dieses ganz eigene Südtirol-Licht, das schon am Gleis wärmer scheint als anderswo. Und da standen sie: Mirco und seine Partnerin. Strahlend. Offen. So herzlich, dass man sich fast fragte, ob man sich nicht doch schon ewig kennt.
Der Empfang? Kein Händeschütteln. Eher ein „endlich seid ihr da!“ – so wie Freunde, die man lange nicht gesehen hat. Kein großes Drumherum, kein Protokoll. Einfach Menschlichkeit pur. Und ehrlich: Nach Stunden im Zug ist das genau das, was man braucht.
Die Fahrt – von Brixen in die Höhe
Brixen hinter uns, die Straße vor uns – und das Ziel: die Plätzwiese, dieses sagenumwobene Hochplateau in den Pragser Dolomiten.
Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis. Kurven, die sich in die Berge schmiegen. Wiesen, die so grün sind, dass man kurz an Photoshop denkt. Und diese klaren Linien der Dolomiten am Horizont – scharf, fast überirdisch.
Es ist dieser Moment, in dem man aufhört, über E-Mails, Termine oder den nächsten Montag nachzudenken. Alles rutscht in den Hintergrund.
Und stattdessen? Ruhe. Weite. Luft, die nach Fichten duftet.
Mirco fährt, erzählt Geschichten. Über die Gegend, über alte Berghütten, über Winter, die alles lahmlegen – und Sommer, die einem zeigen, was Freiheit bedeutet. Seine Partnerin lacht, korrigiert liebevoll, wenn er mal wieder ein Detail schöner erzählt, als es war. Ein eingespieltes Team, das sofort gute Laune macht.
Ankommen auf der Plätzwiese
Und dann – dieses Plateau.
Die Plätzwiese (italienisch Prato Piazza) liegt da wie eine Bühne für die Dolomiten. Ringsum Berge, die aussehen, als hätten sie sich eigens für uns in Pose gestellt. Das Licht: goldgelb. Der Himmel: makellos.
Kein Wunder, dass hier halb Südtirol wandert, picknickt oder einfach nur in die Landschaft starrt.
Aber was soll man da auch anderes tun?
Das Auto abgestellt und los. Die ersten Schritte über diese weite Fläche fühlen sich fast feierlich an. Als würde die Natur sagen: Willkommen. Setz dich. Genieß.
Brotzeit mit Aussicht – und Charakter
Und wie wir genossen haben!
Mirco packt aus – nicht irgendeine Jause, sondern das volle Südtiroler Programm:
Hirschwurst, Gämsenwurst, ein würziger Bergkäse, Mortadella (diese weiche, ehrliche Variante, die man nie im Supermarkt findet) und frisches Brot, das nach Holzofen duftet.
Dazu? Forst-Bierchen – passt einfach.
Klar.
Diese Momente, in denen einfach alles passt. Kein Gourmetrestaurant der Welt kann das toppen.
Die Sonne wärmt die Schultern, irgendwo ruft ein Adler, und der Wind bringt einen Hauch von Zirbe vorbei.
Das ist kein Essen – das ist ein Lebensgefühl.
Und während man da sitzt, fällt einem auf, wie selten man im Alltag wirklich schmeckt. Wirklich da ist.
Hier ist das anders. Hier nimmt man sich Zeit, kaut langsamer, lacht lauter, redet ehrlicher.
Es ist diese Südtiroler Art, die einen fast zwingt, runterzuschalten.
Gespräche mit Aussicht
Da sitzt man dann – und merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht.
Man redet über alles und nichts. Über das Leben in Berlin (schnell, laut, immer etwas zu viel). Über das Leben hier (langsamer, aber intensiver).
Und irgendwo zwischen diesen Themen liegt die Wahrheit: Beide Welten haben ihren Reiz. Aber man braucht eben auch mal den Kontrast, um den eigenen Rhythmus wiederzufinden.
Und wer weiß – vielleicht steckt genau darin das Geheimnis dieser Reise:
Nicht einfach nur woanders sein, sondern sich selbst mal wieder sehen.
Weiter zum Pragser Wildsee
Nach dieser Brotzeit eigentlich unmöglich, sich zu bewegen.
Aber dann fällt das Wort: Pragser Wildsee.
Und da ist sie wieder – diese kindliche Neugier, dieser Gedanke: „Das will ich sehen.“
Also: alles eingepackt, ab ins Auto. Eine bisschen Fahrt – und plötzlich öffnet sich vor einem einer der schönsten Seen Europas.
Der Pragser Wildsee, türkisblau, still, eingerahmt von mächtigen Bergen.
Wenn du dort stehst, weißt du, warum so viele sagen, das sei der Lago di Braies aus Instagram-Träumen. Aber ehrlich?
Live ist das noch tausendmal besser.
Das Licht spiegelt sich einfach phantastisch auf der Wasseroberfläche.
Und du stehst da – mitten in diesem Panorama – und hast das Gefühl, kurz alles zu verstehen.
Ein Ort, der still macht
Kein Filter. Keine Worte.
Nur Stille.
Und doch so viel gesagt.
Vielleicht liegt es daran, dass dieser Ort mehr ist als ein Postkartenmotiv.
Er hat Tiefe. So, als würde er Geschichten speichern – von allen, die hier waren. Von Liebespaaren, Wanderern, Tagträumern.
Man spürt: Hier darf man einfach nur sein. Kein Programm, kein „Nächstes Ziel“. Nur der Moment.
Der Rückweg – und das Nachhallen
Auf der Rückfahrt war’s stiller. Nicht, weil die Stimmung weg war – im Gegenteil.
Weil alles gesagt war. Diese Art von Stille, die angenehm ist.
Man schaut aus dem Fenster, sieht die Berge in der Abendsonne, und denkt: Das war ein Tag.
Einer, der bleibt.
Einer, an den man sich erinnert, wenn der Alltag mal wieder zu laut wird.
Und ja – vielleicht ist genau das die Magie von Südtirol:
Es zeigt dir, wie schön einfach sein kann.
Fazit?
Wenn du also das nächste Mal denkst, du brauchst Urlaub – fahr los.
Nicht weit. Aber hoch.
In die Berge, auf eine Alm, irgendwohin, wo du das Gefühl hast, die Luft ist klarer und das Leben ehrlicher.
Und nimm jemanden mit, der dir wichtig ist.
Denn solche Momente sind wie gute Gespräche – sie leben davon, dass man sie teilt.
Und du?
Wann hattest du zuletzt so einen Tag, an dem einfach alles gestimmt hat?
So einen Moment, in dem du dachtest: „Hier bleib ich.“
Schreib’s gern in die Kommentare – vielleicht treffen sich unsere Wege ja irgendwann auf einer anderen Alm, mit einem Glas Rotwein und einem Stück Käse.
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